Erfahrungen und Wissen vernetzen – Praxis trifft Wissenschaft am RZ Süd
Mit dem Ziel, die begabungsfördernde Schulentwicklung flächendeckend voranzutreiben, trafen sich am Dienstag, den 27. Mai 2025, rund 50 Schulleitungen und Lehrpersonen sowie Vertreter:innen der Länder aus Bayern und Baden-Württemberg an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Konzipiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung mit dem Titel „Erfahrungen und Wissen vernetzen. Begabungsförderung durch Transfer gemeinsam evidenzbasiert gestalten“ von den akademischen Mitarbeiterinnen des Regionalzentrum Süd, das von Prof. Dr. Gabriele Weigand und Jun.-Prof. Dr. Sebastian Engelmann geleitet wird. Neben fundierten wissenschaftlichen Impulsen bot der Tag reichlich Raum für Austausch, Diskussion und zur Weiterentwicklung gemeinsamer Vorhaben.
Eingeladen waren Sprecher- und Koordinationsschulen sowie Landesmultiplikator:innen aus Bayern und Baden-Württemberg von LemaS-Transfer, um sich über Transferstrategien, Netzwerkarbeit und evidenzbasierte Schulentwicklung auszutauschen. Den Auftakt machte Prof. Dr. Gabriele Weigand, die den Forschungsverbund LemaS schon seit 2018 leitet. In ihrer Begrüßung unterstrich sie die Relevanz eines kontinuierlichen und partizipativen Austauschs von Praxis und Wissenschaft für die Transferarbeit. Die anschließende Keynote von Prof. Dr. Niels Anderegg, Leiter des Zentrums für Management und Leadership an der Pädagogischen Hochschule Zürich, stellte unter dem Titel Teacher Leadership und gemeinschaftliche Schulführung – Transferprozesse in der eigenen Schule gestalten drei weit verbreitete Fehlannahmen und Lösungsansätze in der Schulentwicklung vor. Seine zentrale These: Nur wenn auch die Begabungen der Erwachsenen im System Schule genutzt werden, kann eine nachhaltige begabungsfördernde Schulkultur entstehen. Dieser Impuls leitete in die nachfolgenden Workshops am Nachmittag über.
In einer ersten Workshop-Runde arbeiteten die Multiplikator:innen an Fragen gemeinschaftlicher Schulführung und tauschten sich zu ersten (Forschungs-)Erkenntnissen zu den bayerischen und baden-württembergischen Schulnetzwerken in LemaS-Transfer aus. Als dynamisches, oft schwer fassbares Phänomen stand der Transfer in der zweiten Workshop-Runde im Fokus. Neben Herausforderungen in der Transferarbeit ging es auch um die gemeinsame Reflexion zurückliegender Erfahrungen, bei der „good practice“-Beispiele aus den Schulen und Netzwerken diskutiert wurden.
Im Abschlussplenum zog Prof. Dr. Gabriele Weigand ein positives Fazit: Die Veranstaltung habe nicht nur den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis gestärkt, sondern auch neue Impulse für schulische Entwicklungsprozesse gesetzt. Es wurde deutlich, dass Transfer nicht als lineare Übertragung, sondern als gemeinschaftlich zu gestaltender Veränderungsprozess verstanden werden muss.
