LemaS-Transfer international: Beiträge aus Innsbruck und Luzern stärken den grenzüberschreitenden Forschungsdialog
Im Juli 2025 präsentierten Wissenschaftlerinnen der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Forschungserkenntnisse zur Begabungs- und Leistungsförderung in zwei wichtigen Kontexten der Bildungsforschung – in Österreich und der Schweiz. Diese Beiträge festigen den internationalen Austausch zu zentralen Inhalten des Forschungsverbunds LemaS.
Posterpräsentation in Innsbruck
An der Universität Innsbruck, im Rahmen der Tagung Pädagogisch-anthropologische Grenzziehungen: Menschenbilder in der Bildungswissenschaft, stellten Dr. Anne Bödicker und Juliane Zeiser, beide wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Arbeitsbereich Begleitforschung, ein Poster zum Thema Partizipative Fokusgruppen mit Schwerpunkt Menschenbilder als Ort akteursgruppenübergreifender reflexiver Auseinandersetzung vor.
Ihre Arbeit beleuchtet, wie partizipative Fokusgruppen – insbesondere zu Fragen von Menschenbildern – als reflexive Räume fungieren, in denen Wissenschaft, Praxis, Bildungsadministration oder auch Bildungspolitik und damit verbundene unterschiedliche Perspektiven ins Gespräch kommen. Dadurch eröffnen sich gemeinsame Interpretations- und Verständigungsräume und damit Impulse für transferorientierte Forschung.
Vortrag in Luzern
Auf dem Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Bildungsforschung (SGBF) und der Schweizerischen Gesellschaft für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (SGL) war Dr. Mirjam Maier-Röseler als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Regionalzentrum Süd im Arbeitsbereich Netzwerkbegleitung und –forschung mit einem Beitrag vertreten. Der Kongress stand unter dem Thema Bildung in einer diversen und komplexen Welt. Ihr Vortrag trug den Titel Potenziale entdecken – Bildungsgerechtigkeit gestalten: individuelle Perspektiven von Lehrpersonen und institutionelle Aushandlungsprozesse als Forschungsgegenstand. Im Fokus standen die Fragen, wie Lehrpersonen das Thema „Begabung“ sehen, und welche persönlichen Theorien sie nutzen, um Potenziale bei Kindern zu erkennen? Darüber hinaus wurde der Frage nachgegangen, ob in Schulen gemeinsame Verständnisse oder Zielorientierungen existieren, die als tragfähige Basis institutioneller Praktiken der Begabungs- und Leistungsförderung dienen können.
In Innsbruck wurde mit dem Posterformat die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis im methodischen Format partizipativer Fokusgruppen sichtbar. Während der Vortrag in Luzern die Verbindung von individuellen Perspektiven und institutionellen Prozessen in den Fokus rückte. Beide Beiträge waren bewusst für ein Publikum aus Forschenden und praktischen Akteur:innen gestaltet und zeigten so, wie Transferforschung nicht nur im nationalen Kontext, sondern auch im internationalen Dialog wirksam und reflektionsanregend sein kann – von Karlsruhe über Innsbruck bis nach Luzern.