SELF – Länderübergreifende Zusammenarbeit zur nachhaltigen begabungsfördernden Schulentwicklung
„Wie kann der SELF in der Schulentwicklung genutzt werden?“ und „Wie kann eine Qualifizierung zum und mit dem SELF gestaltet werden?“. Mit diesen Fragen befassten sich LemaS-Vertreter:innen aus den acht Bundesländern Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen im Dezember gemeinsam mit Autor:innen der „Schulentwicklungsdimensionen für eine begabungs- und leistungsfördernde Schulgestaltung“, kurz SELF. SELF wurde von Wissenschaftsteams der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und der Universität Rostock im Rahmen der Initiative „Leistung macht Schule“ (LemaS) in enger Zusammenarbeit mit Schulen entwickelt und bietet mit sechs Schulentwicklungsdimensionen eine Orientierung bei der flächendeckenden Entwicklung und Gestaltung einer begabungs- und leistungsfördernden Schullandschaft. Der Workshop „SELF in der Schulberatung und Schulbegleitung nutzen“ fand am Landesinstitut Hamburg auf Einladung von Jan Kwietniewski, dem Leiter der Beratungsstelle besondere Begabungen, statt. Ziel war es, die gemeinsame thematische Arbeit aus dem SELF-Workshop beim Münsterschen Bildungskongress 2024 fortzusetzen und konkrete Schritte für eine länderübergreifende Zusammenarbeit zu entwickeln.
Zu Beginn gaben die Vertreter:innen aus Bremen, Hessen und Hamburg inspirierende Einblicke in ihre Arbeit. So stellten Michaela Rastede, Andrea Wübbenhorst und Jörn Winkler ihre Schulentwicklungsbegleitung im Kontext eines Zertifizierungsprozesses vor. Dabei berichteten sie auch von der Pilotierung der neu entwickelten SELF-Merkmalskarten in den Bremer Schulen und gaben konkrete Einblicke darin, wie sich Schulentwicklungsprozesse mit dem Kartenset initiieren lassen. Dr. Jürgen Flender präsentierte das „Hessische Innovations- und Beratungsnetzwerks für Begabungsförderung“, kurz HIBB, dessen Fortbildungsangebote sich an den sechs SELF-Dimensionen orientieren. Das Konzept sieht vor, hessische Lehrpersonen durch Tandems aus Wissenschaft und Praxis zu den SELF-Dimensionen im Rahmen von zwei Online-Terminen zu qualifizieren. Anhand der fünf Handlungsfelder der Begabtenförderung, die in Hamburg eine lange Tradition haben, zeigte Andreas Terfloth auf, wie Schulberatung und Prozessbegleitung in Hamburg konkret umgesetzt werden und welche weiteren Überlegungen dazu in Bezug auf die SELF-Dimensionen unternommen wurden.
In den anschließenden Kleingruppen wurden ausgewählte Fragen zur Schulentwicklung und Qualifizierung vertieft bearbeitet. Die Ergebnisse zeigen große Übereinstimmungen, insbesondere in Bezug auf die Notwendigkeit einer Qualifizierung zur begabungsfördernden Schulentwicklung anhand der SELF-Dimensionen. Die Teilnehmenden einigten sich auf eine länderübergreifende Zusammenarbeit, um Module für eine entsprechende Qualifizierungsreihe zu konzipieren und umzusetzen. Dazu sollen auch grundlegende landesspezifische Konzepte, etwa zur Schulentwicklungsbegleitung, einfließen. Erste wichtige Abstimmungen mit Blick auf die weitere Zusammenarbeit sowie zu strukturellen und inhaltlichen Aspekte der geplanten Qualifizierungsreihe wurden in Hamburg getroffen. Die länderübergreifende Arbeit mit dem SELF zur nachhaltigen begabungsfördernden Schulentwicklung wird im Frühjahr 2025 in einem digitalen Workshop fortgesetzt.