LemaS-Jahrestagung 2025 an der Universität Münster

Unter dem Motto „Wissen multiplizieren – Transfer gestalten – Potenziale fördern“ kamen an der Universität Münster rund 150 Multiplikator:innen aus Nordrhein-Westfalen zusammen, um sich mit Konzepten und Wirkungen begabungsfördernder Schul- und Unterrichtsentwicklung und deren Transfer zu befassen. Münster bildete damit den Auftakt für insgesamt vier regionale Veranstaltungen des Forschungsverbunds „Leistung macht Schule“ (LemaS-Transfer), die im September/Oktober 2025 auch an der HU Berlin, an der Uni Frankfurt und an der Uni Rostock stattfinden.

Bildungsgerechtigkeit und Talentförderung im Fokus

Zum Auftakt betonten Bundesbildungsministerin Karin Prien und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Sabine Oldenburg, in ihren Grußworten die bundesweite Relevanz der Initiative. „Leistung macht Schule ist ein Motor für mehr Bildungsgerechtigkeit und mehr Talentförderung“, erklärte Prien. Oldenburg unterstrich in ihrer Ansprache die Bedeutung von Vielfalt und Begabung als Grundpfeiler moderner Schule und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement in der Transferphase: „Ohne Ihre Hingabe wäre es nicht möglich gewesen, die innovativen Ansätze so erfolgreich in die ganze Republik zu tragen.“ Auch Engelbert Sanders vom Ministerium für Schule und Bildung NRW begrüßte die Teilnehmenden an der Universität Münster. Er hob die Bedeutung der regionalen Netzwerke hervor und ermutigte die Anwesenden, die Jahrestagung als Chance für offene Zusammenarbeit, ehrlichen Austausch und die Stärkung bestehender Partnerschaften zu nutzen.

Impulse für zukunftsfähige Schulentwicklung

Ein besonderer inhaltlicher Höhepunkt war der Eröffnungsvortrag des Lehrers und Schulentwicklers Jan Vedder mit dem Titel „Schule im Wandel – Lernorte mit Zukunft gestalten“. Zukunftskompetenzen, innovative Lernformate und eine offene Haltung der Pädagog:innen seien entscheidend, um Kinder und Jugendliche auf eine sich wandelnde Welt vorzubereiten. Sein leidenschaftlicher Appell, Schule als lebendigen Entwicklungsraum zu verstehen, setzte einen starken Impuls für die anschließenden Diskussionen und Arbeitsphasen.
Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung standen Arbeits- und Austauschformate zur Netzwerkarbeit, zur Potenzialförderung sowie zur Weiterentwicklung begabungsfördernder Schulentwicklungs- und Unterrichtsformate.

Die Tagung wurde vom Regionalzentrum West an der Universität Münster ausgerichtet, das unter der Leitung von Prof. Dr. Karolina Urton und Dr. Christiane Fischer-Ontrup gemeinsam mit einem Team wissenschaftlicher Mitarbeitender die wissenschaftliche Netzwerkbegleitung und die Professionalisierung im Bereich Schulentwicklung im Land übernimmt. Insgesamt sind Multiplikator:innen aus 51 Schulen in 21 Netzwerken vertreten, die den Transfer der entwickelten Konzepte im Land verantworten. Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen des Forschungsverbunds sowie Vertreter:innen aus Bildungsadministration und Politik arbeiten sie an praxisnahen Strategien zur Verankerung der Begabungsförderung in Schule und Unterricht.

Zweiter Tag: Professionalisierung und Schulleitungs-Programm

Am zweiten Veranstaltungstag erwartete die Multiplikator:innen ein umfassendes Professionalisierungsangebot in der
begabungsfördernden Unterrichtsentwicklung. In verschiedenen Workshops arbeiteten sie vertieft zu inhaltlichen Schwerpunkten im fachübergreifenden selbstregulierten Lernen, in MINT und im Bereich Sprachen. Parallel dazu startete ein speziell zugeschnittenes Programm für die Schulleitungen der 128 LemaS-Transferschulen in Nordrhein-Westfalen, das Impulse und Austauschmöglichkeiten rund um die systematische Verankerung individueller Potenzialförderung in den Schulstrukturen bot.

Auftakt in Münster – Fortsetzung in Berlin, Rostock und Frankfurt

Münster markiert den Auftakt der diesjährigen regionalen LemaS-Jahrestagungen. Unter dem gleichen Motto folgen weitere Veranstaltungen an der Humboldt-Universität zu Berlin (22. und 23.9.), der Universität Rostock (25. und 26.9.) sowie der Goethe-Universität Frankfurt (29. und 30.9.). Damit nehmen an allen vier Veranstaltungsorten Multiplikator:innen aus den bundesweit 850 beteiligten Schulen teil, die in insgesamt 100 Schulnetzwerken aktiv sind. Gemeinsam arbeiten sie daran, die Potenzial- und Begabungsförderung nachhaltig im deutschen Schulsystem zu verankern und den Transfer in die Breite zu tragen. Die Jahrestagung in Münster setzt damit nicht nur einen starken Auftakt für Nordrhein-Westfalen, sondern verdeutlicht auch, wie eng Wissenschaft, Schulen, Bildungspolitik und Bildungsadministration zusammenwirken, um Wissen zu teilen, Netzwerke zu stärken und die Potenzialförderung von Schülerinnen und Schülern langfristig voranzubringen.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Gabriele Weigand, Koordinatorin des Forschungsverbunds LemaS-Transfer, gabriele.weigand@ph-karlsruhe.de