Vielfalt als Stärke: Regionale LemaS-Jahrestagung an der Universität Rostock
Am 25. und 26. September 2025 fand an der Universität Rostock die regionale LemaS-Jahrestagung am Regionalzentrum Nord statt. Unter dem Motto „Wissen multiplizieren – Transfer gestalten – Potenziale fördern“ kamen rund 120 Multiplikator:innen aus den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen (Ost), Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Gemeinsam mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Bildungsadministration und Politik arbeiteten sie daran, die begabungsfördernde Schul- und Unterrichtsentwicklung in die Breite der Schullandschaft zu tragen.
Stimmen aus der Politik
Zum Auftakt richteten Bundesbildungsministerin Karin Prien und die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Simone Oldenburg, ihre digitalen Grußworte an die Teilnehmenden. Beide betonten die bundesweite Bedeutung von Leistung macht Schule und stellten den Anspruch heraus, Bildungsgerechtigkeit und Potenzialförderung als zentrale Bestandteile moderner Schule zu verankern.
Prien erklärte: „Leistung macht Schule steht für die zentrale Idee, Kindern und Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie ihre Potenziale und Stärken bestmöglich entfalten können.“
Oldenburg ergänzte: „Alle Kinder haben unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status das Recht auf eine persönliche und anspruchsvolle Förderung. Leistung macht Schule ist ein klares Zeichen für die Wertschätzung und Notwendigkeit von Vielfalt und Begabung.“
Impulse aus Wissenschaft und Praxis
Fachliche Impulse aus Rostock
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Prof. Dr. Christoph Perleth, Leiter des Regionalzentrums Nord, der in seinem Beitrag die „LemaS-Vision“ skizzierte und herausstellte, welchen Beitrag die Begabungsförderung für mehr Bildungsgerechtigkeit leisten kann.Prof. Perleth hob hervor:
„Begabungsförderung schafft Bildungsgerechtigkeit, zielt auf Gemeinwohlorientierung und Nachhaltigkeit. Unsere LemaS-Produkte eröffnen viele Wege der Begabungsförderung in Schule und Unterricht.“
Einen weiteren wissenschaftlichen Impuls lieferte Prof. Dr. Kenneth Horvath, der erste Ergebnisse aus dem LemaS-Survey präsentierte und Einblicke in die Wirkungen der bisherigen Projektarbeit eröffnete.
Am Nachmittag stand ein LemaS-P³rodukt im Mittelpunkt: der Selbstreflexionsleitfaden SELF. Mit Hilfe von Merkmalskarten zur potenzialorientierten und begabungsfördernden Schulentwicklung unterstützt er Schulen dabei, ihre eigene Praxis zu reflektieren und gezielt weiterzuentwickeln. Anschließend arbeiteten die Multiplikator:innen in Workshops zur Netzwerkarbeit und diskutierten, wie LemaS-P³rodukte in die Breite getragen und in den beteiligten Ländern verankert werden können.
Professionalisierung im Unterricht im Fokus
Der zweite Tag wurden durch die wissenschaftlichen Teams des Arbeitsbereichs Professionalisierung mit Workshops zur potenzialorientierten Unterrichtsentwicklung in den sprachlichen Fächern (z. B. Deutsch, Fremdsprachen), in MINT (Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik) sowie im Sachunterricht gestaltet. Ein Angebot zur überfachlichen Unterrichtsentwicklung bot der Schwerpunkt „Mentoring: Individuelle Lernpfade und zeigte Wege, wie Lernprozesse gezielt personalisiert werden können. Der Schwerpunkt diFF zum selbstregulierten forschenden Lernen rückte in ihrem Workshops die Rolle von Künstlicher Intelligenz in Lehr- und Lernprozessen in den Fokus. Erste Überlegungen zu Chancen, Herausforderungen und Perspektiven wurden mit den Teilnehmenden diskutiert. Die Workshops machten deutlich, wie praxisnah die gemeinsam mit Schulen entwickelten LemaS-P³rodukte angelegt sind und wie sie Multiplikator:innen in ihrer Arbeit in den regionalen Netzwerken unterstützen.
Austausch, Vernetzung und neue Impulse
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden machten deutlich, dass die Rostocker Tagung wertvolle Impulse für die weitere Arbeit geliefert hat. Neben den fachlichen Inputs war vor allem der Austausch zwischen den Multiplikator:innen aus den verschiedenen Bundesländern bereichernd: Sie konnten voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam neue Wege für den Transfer der Begabungsförderung entwickeln.
Mit der Tagung in Rostock setzte das Regionalzentrum Nord ein starkes Signal für die regionale wie auch bundesweite Vernetzung von Schulen, Wissenschaft, Politik und Verwaltung.