Netzwerke stärken und Potenziale fördern: LemaS-Jahrestagung am Regionalzentrum Ost in Berlin
Am 22. und 23. September 2025 fand an der Humboldt-Universität zu Berlin die regionale Jahrestagung für den Osten Deutschlands statt. Unter dem Motto „Wissen multiplizieren – Transfer gestalten – Potenziale fördern“ kamen rund 150 Multiplikator:innen aus sechs Bundesländern – Berlin, Brandenburg, Niedersachsen (Ost), Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Bildungsadministration und -politik zusammen. Im Mittelpunkt stand der Austausch zu Konzepten, Erfahrungen und Wirkungen der begabungsfördernden Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie die Frage, wie diese Ansätze nachhaltig in die Breite der Schullandschaft getragen werden können.
Auftakt mit politischer Unterstützung
Zum Start der Tagung richteten Bundesbildungsministerin Karin Prien und die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Simone Oldenburg, ihre Grußworte an die Teilnehmenden. Beide betonten die bundesweite Relevanz des Vorhabens:
Leistung macht Schule stehe für die zentrale Idee, Kinder und Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem Sie ihre Potenziale und Stärken bestmöglich entfalten können, erklärte Prien. Oldenburg unterstrich, dass alle Kinder unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status das Recht auf eine persönlich und anspruchsvolle Förderung haben: „Leistung macht Schule ist ein klares Zeichen für die Wertschätzung und Notwendigkeit von Vielfalt und Begabung.“
Impulse aus Wissenschaft und Praxis
Zwei Hauptvorträge setzten am Vormittag wichtige inhaltliche Akzente: Prof. Dr. Karolina Urton (Universität Münster, Leitung Regionalzentrum West) sprach über die Förderung des psychischen Wohlbefindens von Schüler:innen durch eine begabungs- und potenzialförderliche Schul- und Unterrichtsentwicklung. Prof. Dr. Silvia Greiten (Pädagogische Hochschule Heidelberg) stellte die Bildungsinitiative Digitale Drehtür vor, die mit innovativen Formaten für eine zukunftsorientierte Begabungsförderung steht.
Am Nachmittag widmeten sich die Teilnehmenden Workshops zur Netzwerkarbeit, bevor der erste Tag mit einer Podiumsdiskussion endete. Hier reflektierten Prof. Dr. Hans Anand Pant (Projektleiter im Forschungsverbund) und Prof. Dr. Gabriele Weigand (Verbundkoordinatorin) die Entwicklungen der vergangenen sieben Jahre in LemaS. Weigand betonte: „LemaS ist ein Gemeinschaftswerk. Die Jahrestagungen zeigen, wie stark die Kraft der Vernetzung von Praxis, Wissenschaft, Bildungsadministration und Politik ist.“
Fotos: berlin-eventfotograf.de
Zweiter Tag: Professionalisierung im Mittelpunkt
Der zweite Veranstaltungstag stand ganz im Zeichen der Professionalisierung in den Inhaltsclustern. In praxisnahen Workshops arbeiteten die Multiplikator:innen mit den wissenschaftliche Mitarbeitenden und Leitenden zu Themen des Transfers und der Verankerung der LemaS-P³rodukte in Schule und Unterricht. Das Angebot reichte von Workshops zur Begabungsförderung in den Fächern Chemie, Informatik, Mathematik, Biologie und Deutsch bis hin zur überfachlichen Unterrichtsentwicklung wie dem Mentoring-Programm „Individuelle Lernpfade in Gruppen“ und dem diFF-Projekt zur Individualisierung durch selbstreguliertes forschendes Lernen. Ziel der P³rodukte ist es, die Potenziale von Schülerinnen und Schülern besser zu erkennen und gezielt zu fördern, die Freude am Lernen zu steigern – und damit auch die Motivation von Lehrpersonen zu stärken.
Berlin als Teil einer bundesweiten Reihe
Die Jahrestagung in Berlin ist eine von insgesamt vier regionalen LemaS-Jahrestagungen im September 2025. Weitere Veranstaltungen fanden bzw. finden an der Universität Münster, der Universität Rostock und der Goethe-Universität Frankfurt statt. Gemeinsam bringen sie bundesweit Multiplikator:innen aus 100 Schulnetzwerken mit Wissenschaft, Bildungsadministration und Politik zusammen.