Raum geben, um Potenziale zu entfalten. Auftakt der regionalen LemaS-Jahrestagungen 2025 in Münster
Unter dem Motto „Wissen multiplizieren – Transfer gestalten – Potenziale fördern“ startete gestern die erste von insgesamt vier regionalen Jahrestagungen des Forschungsverbunds „Leistung macht Schule“ (LemaS) am Regionalzentrum West der Universität Münster. Rund 150 Multiplikator:innen aus Nordrhein-Westfalen tauschen sich zwei Tage lang über Ansätze, Erfahrungen und Wirkungen begabungsfördernder Schul- und Unterrichtsentwicklung aus und entwickeln gemeinsam Strategien für den Transfer in die Breite der Schullandschaft.
Münster bildet den Auftakt, gefolgt von Veranstaltungen an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Rostock und der Goethe-Universität Frankfurt. An allen vier Standorten nehmen Multiplikator:innen aus bundesweit beteiligten Schulen teil, die in insgesamt 100 Schulnetzwerken aktiv sind.
Grußworte aus Politik und Bildungsadministration
Zum Auftakt betonten Bundesbildungsministerin Karin Prien und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Sabine Oldenburg, die bundesweite Relevanz von Leistung macht Schule.
„Leistung macht Schule ist ein Motor für mehr Bildungsgerechtigkeit und mehr Talentförderung“, erklärte Prien. Es werden Räume in Schule und Unterricht geschaffen, in denen die Potenziale der Kinder und Jugendlichen entfaltet werden können.
„Ohne Ihre Hingabe wäre es nicht möglich gewesen, die innovativen Ansätze so erfolgreich in die ganze Republik zu tragen“, ergänzte Oldenburg.
Auch Engelbert Sanders vom Ministerium für Schule und Bildung NRW begrüßte die Teilnehmenden. Er hob die Bedeutung der regionalen Netzwerke hervor und ermutigte die Anwesenden, die Jahrestagung als Plattform für offene, vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Festigung bestehender Partnerschaften zu nutzen.
Impulse für zukunftsfähige Schulentwicklung
Die inhaltliche Arbeit eröffnete der Lehrer und Schulentwickler Jan Vedder mit seinem Vortrag „Schule im Wandel – Lernorte mit Zukunft gestalten“. Er stellte zentrale Zukunftskompetenzen und innovative Lernformate vor, die für die nachhaltige Transformation von Schule entscheidend sind. Vedder appellierte an die Lehrkräfte, Schule als lernendes Kollegium zu verstehen – einen Ort, an dem nicht nur Schüler:innen, sondern auch Pädagog:innen gemeinsam wachsen.
Workshops zur Potenzialförderung
Am Nachmittag bot das Landeskompetenzzentrum für individuelle Förderung (lif) Workshops in den Bereichen Potenzialförderung, Zukunftslernen & Potenzialdiagnostik an. Wissenschaftler:innen und Lehrkräfte aus dem lif ermöglichten Einblicke in Methoden und Praktiken, um Schüler:innen Potenzialorientiert zu fördern und zukunftsfähige Lern- und Lehrkulturen an Schulen zu etablieren. Dr. Catania Pieper reflektierte unter diagnostischen Gesichtspunkten gemeinsam mit den Teilnehmenden „Beobachtungsfehler im schulischen Alltag“. Dr. Christiane Fischer-Ontrup, Eva Schönweitz, Anja Wardemann und Dr. Sarah Schulte ter Hardt präsentierten „Lösungsideen für Zwischendurch“ zur Prävention von und Intervention bei Konzentrationsproblemen. Dr. Marcus Kohnen, Charlotte Ullrich und Sebastian Zumholte diskutierten Fragen der Entwicklung von Lernsettings und Schulentwicklungsvorhaben für eine zukunftsfähige Schule. Weitere Angebote wurden vom Forschungsverbund LemaS-Transfer gestellt: Dr. Klara Kager und Swantje Bolli führten in die Projekte „Lesson Study“, Felix Blumenstein und Sarah Doberitz in das PINEO-Konzept für eine personalisierte und digitale Lern- und Entwicklungsbegleitung „Pineo“ ein.
Am zweiten Veranstaltungstag stehen weitere, vielfältige Workshops aus den Inhaltsclustern 2, 3 und 4 auf dem Programm, die den Teilnehmenden praxisorientierte Impulse und eine Weiterarbeit in ihren individuell ausgewählten Schwerpunkten bieten werden. Parallel dazu veranstaltet das Landeskompetenzzentrum für Individuelle Förderung (lif) begleitende Sessions für Schulleitungen,
Zweiter Tag: Professionalisierung und Schulleitungsprogramm
Am zweiten Tag erwartet die Multiplikator:innen ein umfangreiches Professionalisierungsangebot der Inhaltscluster 2 bis 4: In Workshops werden inhaltliche Schwerpunkte der begabungsfördernden Unterrichtsentwicklung vertieft. Parallel findet ein spezielles Programm für die Schulleitungen der 128 LemaS-Transferschulen in NRW statt, das Impulse speziell für die Etablierung individueller Potenzialförderung und zukunftsfähiger Lernarchitekturen bietet.
Auftakt in Münster – ein Signal für den bundesweiten Transfer
Münster markiert den Auftakt der LemaS-Jahrestagungen 2025. Mit den Folgeveranstaltungen in Berlin, Rostock und Frankfurt nehmen Multiplikator:innen aus 100 Schulnetzwerken bundesweit teil. Ziel ist es, die Potenzial- und Begabungsförderung langfristig im Schulsystem zu verankern und den Transfer von Wissenschaft in die Praxis zu sichern.
Mit dem Auftakt in Münster haben die Veranstalter:innen gezeigt, dass die LemaS-Jahrestagungen eine wertvolle Plattform für Austausch, Vernetzung und praxisnahe Impulse bieten – und damit einen entscheidenden Beitrag leisten, Räume zu schaffen, in denen Potenziale entfaltet werden können.