Sachunterricht
MINT – Vertiefungsmodul Primarstufe – Sachunterricht
Das Vertiefungsmodul Sachunterrichtet (kurz: LemaS-Transfer Sachunterricht) richtet sich am Projekt GOFEX und an Konzepten Offenen Experimentierens aus.
GOFEX steht für Grundschullabor für Offenes Experimentieren, das auf dem Campus der Universität des Saarlandes lokalisiert ist (www.GOFEX.info).
Im Mittelpunkt des Projektes GOFEX steht der eigene experimentierende Zugang von Schüler:innen, Studierenden und Lehrpersonen zu naturwissenschaftlichen Themen (z. B. Magnetismus, Schnecken, Feuer) sowie naturwissenschaftlichen Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen (z. B. beobachten, beschreiben, experimentieren).

GOFEX-Grundschultransfer (GOFEX-GT) im Rahmen von LemaS-Transfer Sachunterricht arbeitet mit Multiplikator:innen (Primärtransfer) und Lehrpersonen (Sekundärtransfer) zusammen, um die verschiedenen Wege und Varianten individualisierter, naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung, die in GOFEX verwendet werden, zu erlernen bzw. weiterzugeben und in den schulischen Unterricht zu transferieren.
Gegenstand von GOFEX-GT sind verschiedene Konzepte des (Offenen) Experimentierens, u. a. spezifische GOFEX-Raum-, -Material- und -Ordnungskonzepte. Darüber hinaus werden „Wege zur gemeinsamen Erkenntnis“ (Kihm et al. 2018), Öffnungsstufen und Kriterien Guter Aufgaben als Elemente des didaktischen GOFEX-Konzeptes grundgelegt.
Ziele
Die Multiplikator:innen…
… entwickeln eigene, individuelle experimentierende Zugänge zu naturwissenschaftlichen Themen, Phänomenen, Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen (DAHs).
… verstehen das Projekt GOFEX und die Konzepte des (Offenen) Experimentierens (Raum-, Material- und Ordnungskonzept; Didaktisches Konzept). Sie reflektieren diese GOFEX-Konzepte und können sie auf ihre Schul- und Unterrichtspraxis anwenden.
… initiieren Transferprozesse zur Implementierung der Elemente des GOFEX an Schulen. Dazu entwickeln sie Kompetenzen, um die o. g. Konzepte, Themen und DAHs des (Offenen) Experimentierens in Schule und Unterricht umzusetzen, an Klassenzimmerbedingungen anzupassen bzw. zu übertragen und um Fortbildungen mit (häufig fachfremden) Lehrpersonen zu planen und durchzuführen.
… kennen Eigenschaften einer guten Lernbegleitung und richten ihr eigenes Handeln beim Begleiten des Experimentierens anderer, seien dies andere Multiplikator:innen, fortzubildende Lehrpersonen oder Schüler:innen, daran aus.
… können sachliche und konstruktive Rückmeldung zu entwickelten Aufgaben und zum Handeln anderer Lernbegleitungen (Multiplikator:innen, fortzubildende Lehrpersonen) geben und sind in der Lage, Handlungsalternativen zu entwickeln.
… können angemessen auf die Heterogenität von Schüler:innen (Unterrichtsebene) und Fortbildungsteilnehmenden (Fortbildungsebene) eingehen. Sie ermöglichen individualisiertes Lernen, indem sie GOFEX-Elemente auf Unterrichts- und Fortbildungsebene umsetzen.
… verknüpfen phänomenorientierte Handlungs- und Experimentierformen mit vielperspektivisch-vernetzenden Denkweisen eines modernen Vielperspektivischen Sachunterrichts (Modell der KSW-Frage = Kinder-Sachen-Welten-Frage).
Programm
Ziel im Projekt GOFEX ist es, Elemente eines individualisierten Sachunterrichts und naturwis-senschaftliche Erkenntnisweisen durch Offenes Experimentieren praxisnah zu entwickeln.
– GOFEX-Kids umfasst dabei klassische Formen des Schülerlabors bzw. der Lernwerkstatt, bei denen Schüler:innen selbständig und exemplarisch naturwissenschaftliche Themenbereiche erarbeiten, um naturwissenschaftsbezogene Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen zu entwickeln.
– GOFEX-GT bezeichnet die Arbeit mit Lehrpersonen, die als Fortbildung Elemente des GOFEX (u. a. das didaktische Konzept, Raum-, Material- und Ordnungskonzept) kennenlernen und nutzen wollen. Ziel von GOFEX-GT ist es, diese Elemente an Klassenzimmerbedingungen anzupassen und dauerhaft an den Schulen zu implementieren.
Dabei ergeben sich jedoch bei den Kolleg:innen vor Ort häufig Bedenken, ob Offenes Experimentieren und GOFEX-Kids auf Dauer im Schulalltag umsetzbar sind. Als Hinderungsgründe oft angeführt werden ein hoher zeitlicher und organisatorischer Aufwand und die eigenen fachlichen Unsicherheiten bei der Gestaltung naturwissenschaftlich-orientierter Experimentierumgebungen für den Sachunterricht.
GOFEX-GT innerhalb von LemaS-Transfer Sachunterricht soll die Multiplikator:innen dafür qualifizieren, diese Bedenken und Unsicherheiten in Fortbildungen zu adressieren und gemeinsam, praxisnah Lösungen zu entwickeln. Die Multiplikator:innen werden dafür qualifiziert, Fortbildungen bedarfs- und adressat:innengerecht zu planen und durchzuführen, wozu ein modulares Fortbildungsbuchungssystem zur Verfügung steht.
Es hat sich in GOFEX-Forschungsprojekten gezeigt, dass vor allem „einfache“ Implementierungen, die sich ohne größeren Aufwand transferieren lassen, vielen Lehrenden einen neuen(!) Zugang zu naturwissenschaftlichen DAHs und einem Offenen Experimentieren ermöglichen. Dies betrifft vornehmlich das Material- und Ordnungskonzept des GOFEX sowie die Überlegungen zu Guten Aufgaben. Weitere Elemente wie das Raumkonzept werden daraufhin verstärkt vom Kollegium eingefordert. Letztlich sind diese einfachen, oft organisatorischen Implementierungen die Basis, um inhaltlich-methodische Konzepte im Rahmen einer längeren Kooperation zu transferieren. Dazu hat das Projekt GOFEX mehrere Öffnungscharakteristika, die sich u. a. auf Falko Peschel (2002) beziehen und auf fachdidaktischer Ebene weiterentwickelt wurden.
Inhalte der Multiplikation
Didaktische Schwerpunkte von GOFEX-GT in LemaS-Transfer Sachunterricht sind die offene Experimentierumgebung samt entsprechender Guter Aufgaben, das dazu notwendige Experimentiermaterial bzw. Fragen seiner Anordnung, die Organisationsform (Raum-, Material- und Ordnungskonzept), der Umgang mit Heterogenität durch Individualisierung und die Qualifizierung von Lehrpersonen in der Rolle Lernbegleitung. GOFEX-GT macht die naturwissenschaftliche Methodik und die Vielfalt der eigenen experimentierenden Erkenntniswege zur naturwissenschaftlichen Erkenntnis zum Ausgangspunkt von Fortbildungen, berücksichtigt aber gleichzeitig insbesondere den Aspekt des Transfers von GOFEX-Elementen in den „normalen“ Sachunterricht. Neben den didaktischen Schwerpunkten (siehe unten) sind in einem modularen Fortbildungsbuchungssystem daher auch methodische Schwerpunkte (u. a. Stationenlernen, Werkstattlernen), thematische Schwerpunkte (u. a. Magnetismus, Schnecken, Feuer) oder Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen (u. a. beobachten, beschreiben, experimentieren) wählbar bzw. kombinierbar. Praxisnahe Rahmen-bedingungen und (selbst-)reflexive Phasen sowie das gemeinsame Experimentieren unterstützen den Transferprozess als zentrales Ziel der Fortbildung. Die Multiplikatorenschulungen (Primärtransfer) zielen darauf ab, die Multiplikator:innen für Offenes Experimentieren zu interessieren, neugierig zu machen und im optimalen Fall sogar zu begeistern, damit sie diese Begeisterung in den Lehrendenfortbildungen (Sekundärtransfer) vorleben und weitergeben können. |
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