CyberMentor Plus
Eine Kombination aus außerschulischem Online-Expertinnen-Mentoring und schulischer Begleitung zur MINT-Mädchenförderung
Das Konzept CyberMentor Plus zur MINT-Mädchenförderung verknüpft schulische und außerschulische MINT-Förderung, indem es Online-Mentoring durch außerschulische MINT-Expertinnen mit schulischen MINT-AGs kombiniert. Auf der passwortgeschützten Online-Mentoring-Plattform von CyberMentor werden Schülerinnen der 5. bis 13. Jahrgangsstufe für mindestens ein Jahr von persönlichen Mentorinnen begleitet, die Einblicke in ihren Studien- und Berufsalltag bieten und zu MINT-Aktivitäten anregen. Begleitend zum Mentoring führen an den teilnehmenden Schulen MINT-Fachlehrpersonen wöchentliche MINT-AGs durch. Durch einen regelmäßigen Kontakt zwischen MINT-Fachlehrpersonen und Online-Mentorinnen wird die Vernetzung aller Beteiligten sowie eine Verknüpfung zwischen Inhalten des Mentorings und der MINT-AGs angestrebt.
Ziele
Mädchen und Frauen sind in vielen MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) nach wie vor unterrepräsentiert. Ursachen dafür umfassen sowohl individuelle Merkmale als auch Sozialisations- und Umwelteinflüsse. Punktuelle Maßnahmen, die lediglich einzelne Faktoren adressieren, zeigen oft nur kurzfristige Erfolge und selbst zunächst erfolgreiche Fördermaßnahmen bleiben häufig langfristig wirkungslos, wenn nicht gleichzeitig mehrere Umweltausschnitte eingebunden werden. Das Konzept CyberMentor Plus setzt daher an möglichst vielen Ursachenbündeln an und zielt durch die Verknüpfung von schulischer und außerschulischer MINT-Förderung auf die systematische Einbeziehung unterschiedlicher Umweltbereiche. Durch die Vernetzung mit anderen MINT-interessierten Schülerinnen im unmittelbaren schulischen Umfeld in Form einer MINT-AG, durch ein außerschulisches Online-Netzwerk sowie durch die Begleitung durch außerschulische MINT-Expertinnen werden positive Rollenmodelle zur Verfügung gestellt und den Schülerinnen Möglichkeiten geboten, ihre MINT-Interessen zu vertiefen, Selbstvertrauen aufzubauen und MINT-Kompetenzen zu entwickeln.
Programm
Schülerinnen der Sekundarstufe (Mentees) werden für mindestens ein Jahr von außerschulischen MINT-Expertinnen (Mentorinnen) begleitet. Als Mentorinnen fungieren Frauen, die im MINT-Bereich in Wissenschaft und Wirtschaft berufstätig sind oder ein MINT-Fach studieren. Der Austausch findet auf einer geschützten Online-Mentoring-Plattform statt, die darüber hinaus auch zusätzliche Vernetzungsmöglichkeiten und MINT-Angebote bietet. Die Rekrutierung der Mentorinnen und die Betreuung der Plattform findet an der Universität Regensburg statt. Das Online-Mentoring wird mit einer Förderung im direkten schulischen Umfeld der Schülerinnen kombiniert: Begleitend zum Mentoring führen MINT-Fachlehrpersonen wöchentliche MINT-AGs durch, bei denen sich die Mentees der Schule austauschen und gemeinsam Projekte durchführen. Die MINT-AGs setzen sich aus jeweils 6−8 Mentees zusammen und können je nach Schule sowohl interdisziplinär als auch auf ein bestimmtes Fachgebiet zugeschnitten und sowohl jahrgangsübergreifend als auch mit Fokus auf eine bestimmte Jahrgangsstufe angeboten werden. Sowohl Online-Mentoring-Programm als auch MINT-AG orientieren sich an vier Projektphasen, die eine Struktur bieten, innerhalb der das individuelle Konzept gestaltet werden kann. Eine zentrale Gelingensbedingung des Konzepts ist die Verknüpfung von AG-Aktivitäten und Online-Mentoring-Programm. Um diese zu unterstützen, stehen die AG-Leitungen in vierteljährlichem Austausch mit den Online-Mentorinnen ihrer AG-Schülerinnen. |
Das LemaS-P³rodukt „CyberMentor Plus: Eine Kombination aus außerschulischem Online-Expertinnen-Mentoring und schulischer Begleitung zur MINT-Mädchenförderung“ unterstützt beteiligte Lehrpersonen bei der Vorbereitung und Durchführung des Konzepts CyberMentor Plus an der eigenen Schule. Die Handreichung enthält Informationen zu den theoretischen und empirischen Grundlagen, auf deren Basis das Förderkonzept entwickelt wurde, eine detaillierte Beschreibung des Online-Mentoring-Programms sowie zahlreiche Hinweise zur Planung und Gestaltung von CyberMentor Plus an der Schule. Das begleitende LemaS-P³rodukt „CyberMentor Plus: Leitfaden für die Information und Rekrutierung von Schülerinnen als Mentees“ unterstützt beteiligte Lehrpersonen dabei, Schülerinnen zielgruppenorientiert über das Programm CyberMentor Plus zu informieren und geeignete Mädchen für das Programm zu gewinnen. Darüber hinaus stehen den Lehrpersonen verschiedene digitale Informationsmaterialien zum Download zur Verfügung.
Inhalte der Multiplikation
Die Rolle der Multiplikator:innen umfasst die nachhaltige Implementierung des CyberMentor-Plus-Konzepts an der eigenen Schule (interner Transfer) sowie die Begleitung und Unterstützung von Lehrpersonen (AG-Leitungen) an den neuen Schulen durch Schulungen und Austauschformate im Rahmen der Netzwerkarbeit (externer Transfer). Die Multiplikator:innen werden durch das Wissenschaftsteam an der Universität Regensburg durch Schulungen auf Ihre Aufgaben vorbereitet und beim Transfer an neue Schulen begleitet. Durch Befragungen von Multiplikator:innen und neuen AG-Leitungen wird der Prozess der Multiplikation formativ evaluiert und weiter optimiert.
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