Lernverlaufsdiagnostik

Die Idee hinter dem Ansatz der Lernverlaufsdiagnostik ist, durch eine wiederholte Diagnostik Lernprozesse abzubilden und auf diese Weise eine aussagekräftige Informationsbasis für Förderentscheidungen bereitzustellen.

Um Lernprozesse erfassen zu können, ist es notwendig, dass bei den wiederholten Messungen jeweils äquivalente Tests in kurzem zeitlichem Abstand durchgeführt werden. Lernverlaufsdiagnostik dokumentiert die Wirksamkeit unterrichtlicher Angebote und gibt Lehrpersonen ein Feedback, ob mit ihrer aktuellen Unterrichts- und Förderpraxis erwünschte Effekte erzielt werden. Theoretisch ist Lernverlaufsdiagnostik damit dem Konzept des formativen Assessment zuzuordnen. In der Praxis liegen viele unterschiedliche Ansätze zur Umsetzung der Idee von Lernverlaufsdiagnostik vor.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Lernverläufe sich in deutlichem Maße unterscheiden. So finden sich neben dem (erhofften) individuellen Fortschritt auch ein Stagnieren oder gar ein Abfallen von Lernleistungen über ein Schuljahr hinweg. Diagnostische Informationen zu individuellen Lernverläufen stellen hier eine wichtige Information dar, um frühzeitig auf ein solches Stagnieren oder Abfallen reagieren und geeignete Unterstützungsmaßnahmen planen zu können.

Weiterführende Literatur:

Hasselhorn, M., Schneider, W. & Trautwein, U. (Hrsg.). (2014). Lernverlaufsdiagnostik (Tests und Trends N. F. Band 12). Göttingen: Hogrefe.

Hebbecker, K. & Souvignier, E. (2016). Lernverlaufsdiagnostik zur Unterstützung für individuelle (Begabungs-)Förderung: internetbasierte Lernverlaufsdiagnostik mit dem System quop. Journal für Begabtenförderung, 16, 29-38.

Souvignier, E., Förster, N. & Zeuch, N. (2016). Lernverlaufsdiagnostik. In K. Seifried, S. Drewes & M. Hasselhorn (Hrsg.), Handbuch Schulpsychologie (S. 140-149). Stuttgart: Kohlhammer