Transfer- und Implementationsforschung in LemaS-Transfer
Im Mittelpunkt der Forschung steht die Frage, wie Entwicklungsprozesse hin zu einer leistungs- und begabungsfördernden Schul- und Unterrichtskultur initiiert und in der Breite des Schulsystems verankert werden können.
Diese Leitfrage wird in sechs übergreifenden Fragestellungen übersetzt:
Dabei werden Transfer- und Implementationsprozesse in Schulnetzwerken auf verschiedenen Ebenen – von Einzelpersonen bis hin zu länderübergreifenden Netzwerken – untersucht.
Die Forschung verfolgt zwei zentrale Ziele:
Wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen:
Es sollen fundierte Einsichten in Bedingungen, Wirkungen und Herausforderungen erfolgreicher Transfer- und Implementationsprozesse erarbeitet werden.
Transferprozesse weiterentwickeln:
Erkenntnisse aus der Forschung fließen direkt in die Praxis zurück und werden genutzt, um das Vorgehen im Projektverlauf anzupassen. Sie werden zur Reflexion und Diskussion in verschiedenen Dialog- und Vernetzungsformaten aufbereitet.
Die Forschung ist eng eingebettet in die wissenschaftliche Begleitung der Transferphase. Zur Netzwerkbegleitung gehört die partizipative Beforschung der Prozesse in den Schulnetzwerken. Die Forschungserkenntnisse fließen direkt in die Arbeit mit den Multiplikator:innen zurück. Auch das Professionalisierungskonzept beinhaltet die systematische Erforschung der Gelingensbedingungen, Adaptationsprozesse und Wirkungen der Professionalisierungsformate sowie die Qualitätssicherung der Formate. So entsteht ein aktives Zusammenspiel von wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn und konkreter Unterstützung für die Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Schwerpunkt 1: Erfolgsfaktoren und Outcomes gelingender Implementationsprozesse
Dieser Schwerpunkt untersucht systematisch, welche Bedingungen den erfolgreichen Transfer von LemaS-P³rodukten fördern. Mithilfe eines längsschnittlich angelegten Surveys werden zentrale Einflussfaktoren identifiziert und quantitativ erfasst. Die Ergebnisse fließen in dialogische Formate zurück in die Praxis und unterstützen datenbasierte Reflexion und Weiterentwicklung.
Schwerpunkt 2: Prozesse und Praktiken im Fokus partizipativer Forschung – innovative Perspektiven auf Transferprozesse
Durch partizipative und reflexive Forschungsstrategien wird der Austausch zwischen Wissenschaft und schulischer Praxis gestärkt, um bislang wenig verstandene Bedingungen für Bildungserfolg und -gerechtigkeit zu identifizieren. Im Zentrum stehen hier die konkreten Erfahrungen und Handlungen der Beteiligten im Schulalltag. Qualitative Methoden wie Fokusgruppen und Fallstudien ermöglichen tiefe Einblicke in kontextspezifische Prozesse und Herausforderungen.
Die LemaS-Forschungsstrategie
Die Entwicklung einer begabungs- und leistungsfördernden Schul- und Unterrichtskultur erfordert herausfordernde, komplexe Veränderungen. Zur Beforschung und Gestaltung dieses Transformationsprozesses kommen in LemaS-Transfer Bildungsforschung und Bildungspraxis in einen aktiven Dialog – auf Augenhöhe und kollaborativ. Forschung in LemaS ist nicht nur anwendungsorientiert, sondern grundsätzlich partizipativ ausgerichtet: Alle Akteure können ihre Perspektiven aktiv einbringen. Der gemeinsame Forschungsprozess basiert auf kontinuierlicher Aushandlung, Dialog und Kooperation sowohl innerhalb des Verbunds als auch mit der Praxis.
Vielfalt der Perspektiven gemeinsam gerahmt
Die Forschung in LemaS-Transfer ist interdisziplinär, theoretisch und methodisch breit aufgestellt. Die übergeordneten Leitfragen und Zielsetzungen, die Begabungsförderung als gemeinsamer Forschungsgegenstand, die Einhaltung gemeinsamer Prinzipien im Umgang mit Schulen und Praxispartner:innen und die Nutzung einer gemeinsamen Forschungsinfrastruktur schaffen einen verbindenden Rahmen, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den 17 beteiligten Universitäten und Hochschulen mit diversen thematischen, methodischen und theoretischen Schwerpunkten aktiv sind. Zudem schafft die verbundübergreifende Begleitforschung mit dem LemaS-Survey, den Fokusgruppen und Fallstudien einen kontextualisierenden Rahmen. Einzelerkenntnisse können so in übergreifende Zusammenhänge eingeordnet und gezielt weiterentwickelt werden.