Intelligenz

Intelligenz umfasst allgemeine und spezifische kognitive Fähigkeiten, die ermöglichen mittels des eigenen Denkens etwas zu verstehen, zu lernen oder Probleme zu lösen.
Zur Intelligenz gehören viele unterschiedliche Denkfähigkeiten. Manche werden beim Denken immer benötigt, sind also sehr allgemein – wie zum Beispiel das Erkennen von Ähnlichkeiten und Unterschieden. Andere werden nur bei spezifischen Anforderungen benötigt – wie zum Beispiel die Fähigkeit, Gegenstände in der Vorstellung rotieren zu können. Moderne Intelligenzmodelle ordnen daher diese verschiedenen Fähigkeiten hierarchisch nach Generalität an. An der Spitze der Hierarchie steht die allgemeine Intelligenz, die bei jeder Denkleistung eine Rolle spielt und auf den unteren Hierarchieebenen werden spezifischere Fähigkeiten angesiedelt. In Intelligenzforschung und Diagnostik werden typischerweise folgende Fähigkeiten betrachtet: die allgemeine Intelligenz; verbale, numerische und figural-räumliche Fähigkeiten; logisch-schlussfolgerndes Denken; die Geschwindigkeit, mit der Informationen verarbeitet werden können; Konzentrationsfähigkeit; Lerneffizienz; das vorhandene Wissen; die Fähigkeit, Informationen kurzzeitig im Gedächtnis zu behalten und zu nutzen (sog. Arbeitsgedächtnis).

Interessanterweise hängen all diese Fähigkeiten positiv zusammen. Wer also zum Beispiel Gegenstände in der Vorstellung gut rotieren lassen kann, lernt auch schneller und kann sich besser konzentrieren. Aber nicht immer sind bei einer Person alle Denkfähigkeiten gleich stark; es können sich auch individuelle Stärken und Schwächen zeigen, die sich in Intelligenzprofilen abbilden lassen. Ausgeprägte Profile mit individuellen Stärken und – im Vergleich dazu gesehen – Schwächen sind bei hochintelligenten Personen eher anzutreffen als bei durchschnittlich intelligenten Personen.

Intelligenz hängt positiv mit Leistungen in allen Lebensbereichen zusammen. Die Intelligenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern kann durch Bildungsangebote, kognitiv aktivierenden Unterricht oder die Förderung von Lernengagement gefördert werden.

Weiterführende Literatur:

Gnas, J., Mack, E., Matthes, J. & Preckel, F. (2023). Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung: verstehen – erkennen – fördern. UTB Psychologie für Lehramtsstudierende. Paderborn: Brill | Schöningh.

Neubauer, A. C. & Stern, E. (2007). Lernen macht intelligent. Warum Begabung gefördert werden muss (2. Aufl.). München: DVA Verlag.

Ritchie, S. J. (2015). Intelligence: All that matters. London, UK: John Murray Press.

Rost, D. H. (2013). Handbuch Intelligenz (1. Aufl.). Weinheim: Beltz.