Freies Explorieren und Experimentieren (FEE)

Das Konzept des Freien Explorierens und Experimentierens (FEE) beschreibt eine sachunterrichtsdidaktisch, spiel-, lern-, motivations- und interessentheoretisch begründete Unterrichtsform, die unterrichtsmethodisch an den inklusiven Offenen Unterricht angelehnt ist. Mit einem Schwerpunkt im naturwissenschaftlich-technischen sowie informatischen Bereich ermöglicht es Kindern das Erleben von Selbstbestimmung, Autonomie und sozialer Eingebundenheit sowie das Aufdecken, Verfolgen bzw. Weiterentwickeln eigener Interessen und besonderer Potenziale in Naturwissenschaft und Technik.
FEE basiert auf Neugier, intrinsischer Motivation, Interesse, Kreativität und Eigeninitiative der Kinder. Die Kinder werden zu Hauptakteuren des Unterrichts, die Rolle der Lehrperson ist diejenige einer Lernbegleitung. Planung und Strukturierung des Lernprozesses werden im Wesentlichen durch die Kinder selbst bestimmt. Selbstbestimmung und intrinsische Motivation sind daher die wichtigsten Komponenten des Freien Explorierens und Experimentierens. Die Kinder sammeln im Rahmen des FEE grundlegende naturwissenschafts- bzw. technikbezogene Erfahrungen und durchlaufen dabei im Unterricht charakteristische Phasen. Das ‚Modell der Erfahrungsgewinnung‘ dient der Lehrperson dazu, die Prozesse im Unterricht bewerten zu können und unterstützt bei der Beobachtung der Kinder in Hinblick auf besondere Potenziale.

Weiterführende Literatur:
Köster, H.; Nordmeier, V.; Eckoldt, J. (2017): „Das ist schön, wenn man sich auskennt – da fragen die anderen mich auch mal!“ An individuellen Interessen und Begabungen anknüpfen und neue entdecken – dargestellt am Beispiel einer naturwissenschafts- und technikbezogenen Lernumgebung. journal für begabtenförderung. 2/2017. Innsbruck. Wien. Bozen. Studien Verlag.

Köster, H. (2018): Freies Explorieren und Experimentieren – eine Untersuchung zur selbstbestimmten Gewinnung von Erfahrungen mit physikalischen Phänomenen im Sachunterricht (2. Aufl.). Berlin: Logos-Verlag .

Köster, H., Mehrtens, T. (2020): Naturwissenschafts- und technikbezogene Potenziale bei Grundschulkindern aufdecken, diagnostizieren und fördern. In:  Fischer, C., Fischer-Ontrup, C., Käpnick, F., Neuber, N., Solzbacher, C., Zwitserlood, P. (Hrsg.). Begabungsförderung, Leistungsentwicklung, Bildungsgerechtigkeit – für alle! Beiträge aus der Begabungsforschung (S. 117-128). Münster: Waxmann