CyberMentor Plus

CyberMentor Plus ist ein Förderprogramm, das darauf zielt, Schülerinnen nachhaltig für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern. Dazu verknüpft es das bereits etablierte extracurriculare Online-Mentoring-Programm CyberMentor mit einem schulischen Angebot.

An CyberMentor nehmen jährlich bis zu 800 MINT-interessierte Schülerinnen der 5. bis 13. Jahrgangsstufe teil. Jede Schülerin wird mindestens ein Jahr lang von einer persönlichen Mentorin begleitet. Als Mentorinnen engagieren sich ehrenamtlich Frauen, die MINT-Berufe in Wissenschaft und Wirtschaft ausüben oder die ein MINT-Fach studieren. Der Austausch erfolgt auf einer geschützten Online-Plattform via Chat, Foren und Mailfunktion. Darüber hinaus bietet die Cyber-Mentor-Plattform vielfältige Diskussions- und Vernetzungsmöglichkeiten der Teilnehmerinnen untereinander, beispielsweise in MINT-Foren, MINT-Wikis und Themenchats. Die positiven Effekte des  Online-Mentoring-Programms, unter anderem auf MINT-Aktivitäten und MINT-Wahlintentionen, sind bereits gut untersucht. Gleichzeitig ist eine umso nachhaltigere Wirkung zu erwarten, je mehr Umweltbereiche in Bezug auf MINT unterstützend ausgeprägt sind (Stoeger, Duan, Schirner, Greindl & Ziegler, 2013; Stoeger et al., 2016; Stoeger, Hopp & Ziegler, 2017; Stoeger, Debatin, Heilemann & Ziegler, 2019; Stoeger et al., 2020).

Diesem Befund wird in CyberMentor Plus* Rechnung getragen, indem das Online-Mentoring-Programm mit einer schulischen MINT-Förderung kombiniert wird. An den teilnehmenden Schulen leiten MINT-Fachlehrkräfte wöchentliche MINT-AGs für jeweils sechs bis acht Mentees. Die Aktivitäten in den MINT-AGs orientieren sich an den vier Phasen des Mentoring-Jahres. Online-Mentoring und MINT-AG profitieren auf diese Weise gegenseitig voneinander. Zudem ermöglicht ein vierteljährlicher Austausch zwischen MINT-Fachlehrkräften und Mentorinnen eine Vernetzung aller Beteiligten. Die Entwicklungsverläufe der CyberMentor-Plus-Teilnehmerinnen werden zum einen mit den Entwicklungsverläufen von Schülerinnen und Schülern der gleichen Klassen und Jahrgangsstufen verglichen, zum anderen mit den Entwicklungsverläufen von Mentees, die ausschließlich am Online-Mentoring-Programm teilnehmen und keine zusätzliche schulische Begleitung erfahren. Auf diese Weise sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie extracurriculare und schulische MINT-Förderung in optimaler Weise kombiniert werden kann, um Schülerinnen nachhaltig für den MINT-Bereich zu begeistern.

* CyberMentor Plus wurde im Rahmen des LemaS-Teilprojekts Mentoring der 1. Phase „Leistung macht Schule“ durchgeführt und durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus gefördert.

Weiterführende Literatur:
Stoeger, H., Debatin, T., Heilemann, M. & Ziegler, A. (2019). Online mentoring for talented girls in STEM: The role of relationship quality and changes in learning environments in explaining mentoring success. New Directions for Child and Adolescent Development. https://doi.org/10.1002/cad.20320
Stoeger, H., Duan, X., Schirner, S., Greindl, T. & Ziegler, A. (2013). The effectiveness of a one-year online mentoring program for girls in STEM. Computers & Education, 69, 408–418. https://doi.org/10.1016/j.compedu.2013.07.032
Stoeger, H., Heilemann, M., Debatin, T., Hopp, M. D. S., Schirner, S. & Ziegler, A. (2020). Nine years of online mentoring for secondary school girls in STEM: an empirical comparison of three mentoring formats. Annals of the New York Academy of Sciences. https://doi.org/10.1111/nyas.14476
Stoeger, H., Hopp, M. & Ziegler, A. (2017). Online mentoring as an extracurricular measure to encourage talented girls in STEM (Science, Technology, Engineering, and Mathematics): An empirical study of one-on-one versus group mentoring. Gifted Child Quarterly, 61(3), 239–249. https://doi.org/10.1177/0016986217702215
Stoeger, H., Schirner, S., Laemmle, L., Obergriesser, S., Heilemann, M. & Ziegler, A. (2016). A contextual perspective on talented female participants and their development in extracurricular STEM programs. Annals of the New York Academy of Sciences, 1377(1), 53–66. https://doi.org/10.1111/nyas.13116