Attribution

Die Attribution bezeichnet die Zuschreibung von Ursachen zu Ereignissen, etwa zu Leistungsergebnissen.

Wie erklärt sich ein Kind zum Beispiel eine gute Leistung oder einen Erfolg? Zieht es als Erklärung die eigene hohe Fähigkeit und Anstrengung heran oder denkt es, dass es einfach Glück hatte oder dass die Aufgabe einfach war? Und wie erklärt sich ein Kind eine schlechte Leistung oder einen Misserfolg? Lag es an der eigenen mangelnden Fähigkeit und Anstrengung oder denkt das Kind, dass es einfach Pech hatte oder dass die Aufgabe zu schwer war? Attributionen können auf vier verschiedenen Dimensionen klassifiziert werden:

(1) als internal oder external,
(2) als stabil oder veränderbar,
(3) als kontrollierbar oder unkontrollierbar und
(4) als global (und damit situationsübergreifend) oder situationsspezifisch.

Eine dauerhaft einseitige Attribution von Ereignissen und Erlebnissen auf diesen Dimensionen kann negative emotionale und motivationale Folgen haben. So ist eine überwiegend externale Attribution von Erfolg problematisch, da in diesem Fall kein Stolz über die eigene Leistung erlebt werden kann und somit keine weiteren Leistungsanstrengungen motiviert werden. Eine überwiegend internale Attribution von Misserfolg ist problematisch, da sich dies negativ auf das akademische Selbstkonzept auswirken kann. Eine überwiegend externale Attribution von Misserfolg kann jedoch dazu führen, dass die eigene Anstrengung bei Misserfolg nicht erhöht wird. Werden Ursachen negativer Ereignisse oder Misserfolge als global, unkontrollierbar und stabil angesehen, erzeugt dies ein Gefühl der Hilflosigkeit. Solche ungünstigen Attributionsstile können verändert werden (z. B. durch Interventionen wie Reattributionstrainings).

Weiterführende Literatur:

Grassinger, R. (2019). Leistungsattributionen und attributionales Feedback. In M.-C. Vierbuchen & F. Bartels (Hrsg.), Erfolgreiches Feedback – Wie kann Feedback in Schule und Unterricht unterstützend wirken? Stuttgart: Kohlhammer.

Stiensmeier-Pelster J., & Heckhausen H. (2018). Kausalattribution von Verhalten und Leistung. In J. Heckhausen & H. Heckhausen H. (Hrsg.), Motivation und Handeln (S. 451-492). Berlin, Heidelberg: Springer.