Begabungsstützende Persönlichkeitseigenschaften – mit besonderem Bezug auf den Mathematikunterricht im Grundschulalter
Entsprechend dem im Projekt „Leistung macht Schule“ zugrundeliegenden mehrdimensionalen und entwicklungsbezogenen Leistungs- und Begabungsbegriff beinhaltet eine bereichs- bzw. fachspezifische Kennzeichnung einer mathematischen Begabung auch die Einbeziehung begabungsstützender Persönlichkeitseigenschaften. In Bezug auf mathematisch begabte Kinder im Grundschulalter gelten als wesentliche begabungsstützende Persönlichkeitseigenschaften folgende, jeweils auf mathematische Aktivitäten bezogene Fähigkeiten:
eine hohe geistige Aktivität (Hingabe),
eine hohe geistige Aktivität (Hingabe),
- eine ausgeprägte intellektuelle Neugier,
- eine hohe intrinsische Anstrengungsbereitschaft,
- große Freude am Problemlösen,
- eine hohe Konzentrationsfähigkeit,
- eine ausgeprägte Beharrlichkeit
- ein hohes Maß an Selbstständigkeit,
- Kooperationsfähigkeit.
Die begabungsstützenden Persönlichkeitseigenschaften stehen in engen Wechselbeziehungen und sind demgemäß in einem Systemzusammenhang zu sehen. Sie sind bei Kindern mit einer besonderen mathematischen Begabung gemäß dem jeweiligen Persönlichkeitsprofil individuell verschieden ausgeprägt. Sjuts (2017) wies nach, dass die genannten begabungsstützenden Persönlichkeitseigenschaften prinzipiell auch für Kinder des fünften und sechsten Schuljahres gelten, nur die Relevanz von Kooperationsfähigkeit konnte sie für diesen Altersbereich nicht adäquat belegen. Aktuelle Studien sind auf die Bedeutung von Selbstregulationskompetenzen als begabungsstützende Persönlichkeitseigenschaft mathematisch begabter Kinder fokussiert (Witte, 2020).
Weiterführende Literatur:
Käpnick, F. (1998): Mathematisch begabte Kinder (Hrsg. von A. Pehnke). Frankfurt a. M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien: Verl. Peter Lang.
Sjuts, B. (2017): Mathematisch begabte Fünft- und Sechstklässler. Theoretische Grundlegung und empirische Untersuchungen. In F. Käpnick (hrsg.) Bd. 9 der Schriften zur mathematischen Begabungsforschung. Münster: WTM-Verlag.
Witte. A. (2020). Selbstregulative Kompetenzen mathematisch potenziell begabter Dritt- & ViertklässlerInnen. In H. S. von Siller, W. Weigel & J. F. Wörler (hrsg.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2020 (S. 1037-1040). Münster: WTM.